Die Akte enthält Berichte zu Sicherstellungen und Rückgabeansprüchen von Bibliotheken
Die Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken
|Doch oft wurden selbst vollständig geborgene Sammlungen aufgeteilt und an unterschiedliche Institutionen abgegeben. Bücher einer Provenienz wurden so unwiederbringlich verstreut, Sammlungen aufgelöst und neu zusammengestellt. Die Folgen für die Berliner Bibliotheken sind noch heute spürbar.
|Noch bis weit in die 1990er Jahre wurden Dubletten und Depotbestände ungeprüft weitergegeben. Die Forschung zu NS-Raub- und Beutegut darf die Wege dieser Bücher nach 1945 nicht ignorieren.
|Für die Bibliotheken in Berlin ist der entscheidende Ausgangspunkt dieser Wege die Bergungsstelle für wissenschaftliche Bibliotheken, über die sie große Mengen Raub- und Beutegut erhielten, das meist vollkommen aus den ursprünglichen Bestandszusammenhängen gerissen worden war.
Die Akte enthält Berichte zu Sicherstellungen und Rückgabeansprüchen von Bibliotheken sowie Rückgabeansprüchen
Die Akte enthält Berichte und Aktenvermerke zu Sicherstellungen von Bibliotheken sowie Rückgabeansprüchen.
Die Akte enthält v.a. Berichte, Berichts-Kopien mit zusätzlichen Information und Aktenvermerke zu Sicherstellungen von Bibliotheken
Diese Akte enthält v.a. Schriftwechsel mit Anfragen, Rundschreiben und Aktenvermerken.
Die Akte enthält Arbeitsberichte und Schriftwechsel zur Gründung und Organisation der Bergungstelle
Die C-Bestände umfassen die Überlieferung der Ost-Berliner Einrichtungen von 1945 bis 1990. Neben der Stadtverordnetenversammlung sowie dem Magistrat und seinen nachgeordneten Institutionen gehören hierzu insbesondere die Räte der Stadtbezirke. Ferner sind zahlreiche staatliche Berliner Wirtschaftsbetriebe, für den Bezirk Berlin zuständige staatliche Behörden sowie die Parteien und Massenorganisationen der DDR, Bezirk Berlin, durch Unterlagen der Beständegruppe dokumentiert. Schriftgut vorangehender Einrichtungen bewahren die A-Bestände, nachfolgender Einrichtungen die D-Bestände. Audiovisuelles Archivgut sowie Pläne und Plakate aus Ost-Berlin liegen in den F-Beständen vor. Die Aufstellung umfasst die derzeit vom Landesarchiv Berlin verwahrten Bestände der Tektonikgruppe C. Sie wird regelmäßig aktualisiert. Bitte beachten Sie: Einige der Bestände sind nicht erschlossen und somit noch nicht zu benutzen. Den Grad der Benutzbarkeit entnehmen Sie bitte der jeweiligen Bestandsbeschreibung.
Mit der Konstituierung des Magistrats am 17. Mai 1945 wurde eine "Abteilung für Volksbildung" unter Leitung des Stadtrates Otto Winzer eingerichtet. Die Abteilung gliederte sich in ein "Schulamt der Stadt Berlin", eine "Abteilung für Wissenschaft" (einschließlich der Hochschulen und der Universität), eine "Abteilung Kammer der Kunstschaffenden", eine "Abteilung Museen und Sammlungen", eine "Abteilung Büchereiwesen", eine "Abteilung Volksaufklärung und Freizeitgestaltung", einen "Sportausschuss" und einen "Jugendausschuss". Die Zuständigkeit erstreckte sich nicht nur auf die in kommunaler Verwaltung stehenden, sondern auf alle in Berlin bestehenden Kultureinrichtungen, da zentrale Instanzen des Deutschen Reiches nicht mehr existierten.
Zu den wichtigsten Aufgaben der angestrebten antifaschistischen Schulpolitik gehörten die Entnazifizierung des Personals und die Wiederaufnahme des Schul- und Hochschulbetriebes mit erneuerten Lehrinhalten. Im kulturellen Bereich sollten die bestehenden Möglichkeiten für Veranstaltungen rasch der Bevölkerung zugänglich gemacht werden.
Nach den Wahlen vom Oktober 1946 wurde Siegfried Nestriepke zuständiger "Stadtrat für Volksbildung und Kunst", der im Juli 1947 von Walter May abgelöst wurde. Die Abteilung für Volksbildung war 1947/48 verantwortlich für die Bereiche "Schulwesen" (Volks-, Mittel- und höhere Schulen, Berufsschulen, Fachschulen, Volkshochschulen, Lehrerbildung, Schulfunk und -film), "Wissenschaft" (Hochschulen, Akademie, Institute, Forschung, Büchereien, Museen und Sammlungen), und "Leibesübungen und Sport". Hinzu kam der Bereich "Kunst" (Akademien, Musik, Film, Bühnenwesen, Volkskunst, bildende Kunst, Theater). Dafür gliederte sich die Abteilung in Hauptämter: Hauptschulamt, Hauptamt Wissenschaft und Forschung, Hauptamt Kunst, Hauptsportamt.
Nach der administrativen Spaltung Berlins Ende 1948 wurde Max Kreuziger als Stadtrat für Volksbildung eingesetzt. Dem "Bereich Kunst" oblag nun auch das Zulassungswesen und das Verlagswesen.
Ein neuer Strukturplan der Magistratsverwaltung erforderte 1950 eine Neuorganisation der Abteilung Volksbildung. Sie gliederte sich nun in eine "Unterabteilung Unterricht und Erziehung" (mit Hauptschulamt und dem neuen Hauptamt Jugendförderung und Jugendschutz) und eine "Unterabteilung Wissenschaft und Kunst" (mit Hauptamt Wissenschaft und Kunst). Der Leiter des Hauptschulamtes wurde "Stadtschulrat". Die Ratsbibliothek und das Stadtarchiv wurden aus der Zuständigkeit gelöst und gingen zur Abteilung Verwaltung und Personalpolitik über. Im August 1951 wurde Herbert Fechner neuer Stadtrat und Leiter der Abteilung Volksbildung. 1952 sind die Unterabteilungen wieder aufgelöst und neue Hauptämter (Hauptamt Unterricht und Erziehung, Hauptamt Außerschulische Erziehung, Hauptamt Jugendhilfe und Heimerziehung) und Referate gebildet worden. Der Bereich Kunst ging als "Hauptamt Kunst" und "Referat Literatur und Verlagswesen" zunächst direkt in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters über.
Mit der Verwaltungsreform von 1953 wurde Herbert Fechner als Stellvertreter des Oberbürgermeisters für die "Abteilung Volksbildung", die neue "Abteilung Kunst und kulturelle Massenarbeit" und das neue "Komitee für Körperkultur und Sport" verantwortlich. Ihm folgten als Stadträte für Volksbildung im Amt: Johanna Blecha (1958-1960), Wolfgang Lengsfeld (1960-1963), Gisbert Müller (1963-1973) und Herta Otto (1973-1989).
Einem Erlass des Staatsrates der DDR von 1965 folgend, wurden 1966 die Verantwortungsbereiche der Mitglieder des Magistrats neu geordnet. Auf der Grundlage des "Gesetzes über das einheitliche sozialistische Bildungssystem" von 1965 oblag dem Stadtrat die Leitung und Entwicklung der Volksbildungseinrichtungen, der Einrichtungen der Berufsbildung und der Jugendhilfe. Eine ihm unterstellte Psychologische Hauptberatungsstelle hatte eine sonderpädagogische Anleitung aller Sonderschulen zu gewährleisten. Er hatte zudem die staatliche Schulaufsicht inne, wozu eine "Berliner Schulinspektion" mit Stadtbezirksschulinspektoren eingerichtet wurde. Er war Leiter der "Abteilung Volksbildung", der zahlreiche nachgeordnete Einrichtungen unterstellt waren.
In den 1980er Jahren bestand eine große Zahl direkt nachgeordneten Einrichtungen: Haus des Lehrers, Pädagogische Auslandsinformation, Bezirkskabinett für außerunterrichtliche Tätigkeit, Bezirkskabinett für Unterricht und Weiterbildung, Bezirksstelle für Unterrichtsmittel, Institut für Lehrerbildung "Clara Zetkin", Pädagogische Schulen für Kindergärtnerinnen, Spezialschule für Fremdsprachen "I. G. Herder", Schule für ausländische Vertretungen, Kinder- und Jugendsportschulen "Werner Seelenbinder", "Heinrich Rau", "Ernst Grube" und "Wasserfahrsport", Kinderheim "A. S. Makarenko", Kinderheim Himmelpfort, Durchgangsheim Alt-Stralau, Psychologische Hauptberatungsstelle, Zentralstelle für Heimeinweisungen von Kindern und Jugendlichen, Körperbehindertenschule "Dr. G. Benjamin", Sehschwachenschule "N. Ostrowski", Gehörlosenschule "A. Gutzmann" und Pionierpark "Ernst Thälmann". Der Bezirksschulrat pflegte die Zusammenarbeit mit der Kommission "Sozialistische Wehrerziehung", dem "Bezirksausschuss für Jugendweihe", der Sektion Pädagogik der Humboldt-Universität und der Ständigen Kommission Volksbildung der Stadtverordnetenversammlung.
Im Juni 1989 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, Herta Otto als Mitglied des Magistrats und als Bezirksschulrätin abzuberufen; ihre Funktionen übernahm ab Juli Rotraud Stierand.
Am 30. Mai 1990 wurde der letzte Magistrat von Berlin von der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Eine "Magistratsverwaltung für Bildung" wurde eingerichtet. Neben "Allgemeinen pädagogischen Angelegenheiten" gab es hier eine "Schulaufsicht allgemeinbildende Schulen", eine "Schulaufsicht berufsbildende Schulen" eine "Schulverwaltung", einen Bereich "Berufliche Bildung" und einen Bereich "Allgemeine Weiterbildung". Zuständiger Stadtrat wurde Dieter Pavlik.
Mit dem Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 endete auch die administrative Teilung Berlins. Die Magistratsverwaltung von Berlin (Ost) wurde aufgelöst; die Aufgaben der "Magistratsverwaltung für Bildung" wurden von einer gemeinsamen "Senatsverwaltung für Schule, Berufsbildung und Sport" wahrgenommen.
Die Überlieferung der Magistratsabteilung für Volksbildung gelangte ab den 1970er Jahren aus dem Verwaltungsarchiv des Magistrats in das Stadtarchiv Berlin.
Enthält:
Stadtrat und Abteilungsleitung: Zusammenarbeit mit der Alliierten Kommandantur.- Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Volksbildung der DDR.- Schulgesetzgebung.- Entnazifizierung.- Haushalt.- Arbeitsplanung.- Struktur und Geschäftsverteilung.- Gremienarbeit.- Öffentlichkeits- und Pressearbeit.- Internationale Zusammenarbeit.- Reiseberichte.- Lehrereinsatz.- Besondere Vorkommnisse.- Disziplinarsachen.- "Republikflucht" von Lehrern.- Soziale Lage von Lehrern.- Nachgeordnete Einrichtungen.- Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Organisationen (Gewerkschaft Unterricht und Erziehung, FDJ, Allgemeiner Deutscher Blindenverband, Hauptfrauenausschuss, Volkssolidarität, Kulturbund der DDR).
Unterricht: Statistiken (Schuljahresstatistiken, Schulstatistiken, Hortstatistiken, Heime, Arbeitskräfte usw.).- Lehrerkonferenzen.- Lehrpläne und -inhalte.- Schulspeisung.- Schulgesundheitsfürsorge.- Schulgärten und -zoos.- Schulbesichtigungen.- Lehrmittel.- Vorschulerziehung.- Kindergärten.- Allgemeinbildende Schulen.- Außerschulische Erziehung (Pionierorganisation, FDJ, Feriengestaltung, Jugendweihen, Schulwettbewerbe).- Spezial- und Sonderschulen.- Privatschulen.- Volkshochschulen.- Volksmusikschulen,
Lehrerbildung: Arbeitsorganisation.- Stipendien.- Neulehrerausbildung.- 1. und 2. Lehrerprüfung.- Pionierleiteraus- und -weiterbildung.- Zusammenarbeit mit ausbildenden Einrichtungen.
Berufsausbildung: Arbeitsorganisation.- Tagungen und Kongresse.- Berichte und Analysen.- (Betriebs-)Berufsschulen.- Berufsschullehrer.- Berufswettbewerb.- Prüfungen.- Ausstellungen.- Berufslenkung.- Erwachsenenqualifizierung.- Volkshochschulen.
Jugend: Jugendhilfe.- Heimerziehung.- Jugendkriminalität.- Jugendausschüsse.- Jugendtouristik.- Jugendförderung und Jugendschutz.
Bezirksschulinspektion: Fallinformationen.- Relegierungen.- Besondere Vorkommnisse.- Übersiedlung.- Erfüllung der Schulpflicht.- Direktorenkonferenzen.- Pädagogische Räte.- Schuljahresvorbereitung.
Jugendhilfe: Eingaben.- Rechtsmittel.- Übersiedlung Minderjähriger nach Berlin (West) oder in die BRD.
Kader: Kaderprogramme.- Reisekader.- Freistellungen.- Auslandseinsätze.- Absolventeneinsatz.- Arbeitsortwechsel.- Qualifikation.- Auszeichnungen (u. a. Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille, Verdienter Lehrer des Volkes, Verdienter Meister des Sports, Pestalozzi-Medaille).- Beförderungen.- Lehrerprüfungen (1946-1951).- Bewerbungen.- Entnazifizierung.
Kultur: Internationale Zusammenarbeit.- Förderung von Künstlern.- Kulturfonds.- Kunstschaffende.- Kammer der Kunstschaffenden.- Preise und Ehrungen.- Zusammenarbeit mit dem Kulturbund.- Kino und Film.- Ausstellungen.- Volkskunst.- Bildende Kunst.- Artistik und Zirkus.- Theaterangelegenheiten.- Laienspiel.- Tanz und Gymnastik.- Oper.- Operette.- Chorwesen.- Laienmusik.- Museen und Sammlungen.- Denkmalpflege.- Schlösser und Gärten.- Kunstvereine.- Volkskunst.- "Schund- und Schmutzliteratur".- Zulassungsangelegenheiten.- Büchereien und Archive (Bergung, Aussonderung NS-Literatur, Volksbüchereien, Betriebsbüchereien, Wissenschaftliche Bibliotheken).- Verlage und Buchhandel (Zulassungs- und Lizenzierungsangelegenheiten, Antiquariate, Lizenzierung und Zulassung von Verlagen A-Z).
Wissenschaft: Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen.
Körperkultur und Sport: Leibeserziehung.- Landessportausschuss.- Kinder- und Jugendsport.- Außerschulischer Sport.- Kinder- und Jugendsportschulen.- Körperbehindertensport.- Sportpreise.- Förderung der Sportler.- Sportvereine.- Schwimmunterricht.- Aufsicht über die "Verwaltung der Berliner Großsportstätten".- Sportstättenkommission und Leistungssportkommission des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB), Bezirksvorstand Berlin. Baubedarf.- Instandhaltung.- Volkssporttage.- "Woche der Jugend und Sportler".- Internationale Beziehungen.
Erschlossen: 3802 [AE] 72.00 [lfm]
Laufzeit: 1945 - 1990
Benutzung: Datenbank, Findbuch (PDF-Version)
Berlin, Februar 2008
Heike Schroll und Monika Schmidt
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